Wie du Musik gezielt gegen Stress nutzt

Wie du Musik gezielt gegen Stress nutzt


Musik kann eine tiefgreifende Wirkung sowohl auf unsere Gefühle als auch auf unseren Körper haben. Wenn ich beispielsweise konzentriert arbeiten möchte, lasse ich schnelle und verhältnismäßig monotone elektronische Musik im Hintergrund spielen. Peppige, schwungvolle Musik wiederum kann unsere Stimmung heben und langsame, beruhigende Musik trägt zur Entspannung unserer Muskeln bei und lässt unser Hirn in den Ruhemodus schalten. Kurzum: Musik hat einen mächtigen Einfluss auf uns. Und kann daher auch als wirksames Mittel zur Entspannung und Stressbewältigung dienen.

Entspannungsmusik in der Forschung

Die Forschung bestätigt diese persönlichen Erfahrungen mit Musik. Aktuelle Erkenntnisse zeigen, dass Musik mit 60 Beats pro Minute das Gehirn dazu bringen kann, sich mit dem Beat zu synchronisieren und Alpha-Gehirnwellen zu erzeugen (Frequenzen von 8 - 14 Hertz pro Sekunde). Diese Alpha-Gehirnwellen treten dann auf, wenn wir entspannt und bei Bewusstsein sind. Um wiederum Schlaf zu erzeugen braucht es Delta-Gehirnwellen (ca. 5 Hertz). Beruhigende Musik in einer entspannten Körperposition zu hören, führt nach einiger Zeit zu diesen Hirnwellen.

All das ist so spannend für uns, weil unser Gehirn normalerweise auf ein bestimmtes Funktionsniveau festgelegt ist. Wer aber Gehirnwellenaktivität beschleunigen oder verlangsamen kann, ist so in der Lage, das Gehirn auf einfache Weise zu beeinflussen. Bei einem Symbosium an der Universität Stanford haben Forscher:innen zum Beispiel sogar verkündet, dass das Hören von Musik in der Lage zu sein scheint, die Gehirnfunktionen in gleichem Maße zu verändern wie Medikamente.

Und so macht es Sinn, Musik gezielt als Hilfsmittel zur Besserung der eigenen psychischen Gesundheit heranzuziehen. Denn nichts ist so kostengünstig, jederzeit verfügbar und so effektiv wie Musik.

Welche Musik entspannt am meisten?

Welche Art von Musik hilft also am besten beim Stressabbau? Etwas überraschend ist, dass indianische, keltische und indische Saiteninstrumente, Trommeln und Flöten sehr effektiv zur Entspannung beitragen. Und das auch wenn sie nur mäßig laut gespielt werden. Regen-, Donner- und Naturgeräusche können ebenfalls entspannend wirken, vor allem, wenn sie mit anderer Musik wie leichtem Jazz, klassischer Musik (dem "Largo"-Satz) und Easy-Listening-Musik gemischt werden.

Da bei Musik selten die Taktfrequenz angegeben wird, stellt sich die Frage, wie wir die für uns am besten geeignete Entspannungsmusik auswählen. Die Antwort liegt zum Teil bei uns selbst: Zunächst muss uns die gespielte Musik gefallen. Und dann muss sie uns entspannen.

Dafür ist es am besten, einmal reinzuhören. Deswegen haben wir ein paar Lieder zusammengetragen, die dir vielleicht helfen. Manche werden dich entspannen, andere nicht. Wenn du Zeit hast, probiere doch mal ein paar aus:

Musik mit dem Hang

Das Hang, ein faszinierendes Instrument, das erst vor circa 20 Jahren in der Schweiz entwickelt wurde, eignet sich ausgezeichnet für entspannende Musik:

Indianische Flöte

Carlos Nakai ist einer der bekanntesten Flötenspieler, was auch durch seine 11 Emmy-Nominierungen zum Ausdruck kommt. In seiner Canyon-Trilogie kann man versinken - wenn man Flöten mag.

Klassische Musik zur Entspannung

Wer bei Klassik direkt an Mozart und Beethoven denkt, liegt natürlich nicht falsch. Darüber hinaus gibt es aber auch eine ganze Reihe von modernen Komponisten, die in die sogenannte Neo-Klassik fallen. Einer ihrer berühmtesten Vertreter ist Ludovico Einaudi, der hier zu hören ist:

Weightless - das entspannendste Lied der Welt

Neurowissenschaftler des Marktforschungsinstituts MindLab International testeten in einem Experiment eine lange Reihe von Lieder. Das Lied "Weightless" der englischen Band Marconi Union hatte den größten Einfluss auf die Studienteilnehmer:innen und wurde in der Folge als der entspannendste Song der Welt bekannt.

Taos Pueblo Trommeln und Panflöten

Auch die Musik der Pueblo-Indianer in Mexiko wird von vielen Menschen als beruhigend empfunden:

Hör dich durch diese Lieder durch. Du weißt selbst, was dich entspannt. Ich habe zum Beispiel Schritt für Schritt - über mehrere Jahre - eine Playlist mit Liedern aufgebaut, die ich zur Entspannung verwende.

Und zu guter Letzt: Zwinge dich nicht, Entspannungsmusik zu hören, die dir nicht gefällt. Das erzeugt nur Spannungen, und trägt nicht zur Entspannung bei.

Suche dir jene Lieder aus, die du genießt. Und nutze sie gezielt, um dein Gehirn zu beeinflussen. Günstiger als Medikamente. Und ohne Nebenwirkungen.


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